Entenbruthilfen unterstützen Enten bei der Brut im eigenen Revier, indem die Nisthilfen den höchst möglichen Bruterfolg ohne Feindeinfluss sicherstellen. So helfen sie jedoch auch Jägern, die im Herbst auf Stockenten jagen wollen. Durch das South Dakota hen house bieten wir Jäger den Breitschnäbeln eine ideale Brutmöglichkeit. Das Beste: Das South Dakota Duckhouse ist nicht nur einfach zu bauen und krähensicher sondern schützt auch vor sämtlichen anderen Eierräubern und Fressfeinden. Revierjagdmeister Roman v. Fürstenberg erläutert die Vorteile und die einfache Bauweise dieses Entenhauses.
Bruthilfe für die Stockente das "South Dakota hen house" oder einfach "duck house"
Sofern noch nicht geschehen, verpaaren sich Stockenten Ende Februar, Anfang März wenn die Gewässer eisfrei werden und besetzen die Brutbiotope. An den passenden Gewässern fehlen jedoch vielfach natürliche Brutmöglichkeiten. Darüber hinaus sind Deckung aus Röhricht sowie Schilfpartien, überhängende Äste und schützendes Wurzelwerk in der Uferzone oft nur sehr spärlich vorhanden. Vielfach werden zudem die Uferbereiche im Rahmen der Gewässerpflege stark zurückgeschnitten und bereinigt. Das ist dem eigentlichen Lebensraumgefüge der Enten nicht zuträglich. Die Entennisthilfen, die hen houses, können jedoch an allen Arten von Gewässern sinnvoll eingesetzt werden und Bruterfolg hervorbringen.

Die Entenbruthilfe. Das sichere Zuhause für Enten

Entengelege im Uferbereich fallen häufig den zahlreichen Eierliebhabern und Prädatoren wie Rabenvögeln, Ratten, Mardern, Füchsen, Iltis, Waschbären und Marderhund zum Opfer. Insbesondere die ersten Bruten, welche in der Regel mit bis zu etwa 15 Eiern die stärksten und wichtigsten sind, sind aufgrund der fehlenden Deckung im Frühling die gefährdetsten. Brutunterstützende Maßnahmen wie die bisweilen vorzufindenden Entenhäuschen in Form kleiner Häuser bieten den Enten zwar eine Nistmöglichkeit, jedoch keinerlei Schutz vor Fressfeinden und somit keine effektive Entenbruthilfe. Darüber hinaus passen sie nicht in die Landschaft und führen durch den geschlossenen Raum mit der Trockenheit schnell zum Gelegeverlust. Auch können die auf dem blanken Holz liegenden Eier bei kaltem Wetter unterkühlen und die Brut fällt komplett aus.
Entenbruthilfe bauen- So geht es!
Landebretter an den Entenbruthilfen oder auch richtige Treppen in das klassische Entenbruthhaus gewähren sämtlichen Räubern freien Zutritt. Um ihnen diesen jedoch zu verwehren, fertige ich meine Entenbruthilfen aus stabilen Drahtrollen, die mit Stroh und Heu gefüllt werden. Ursprünglich aus den USA stammend, fand diese Variante der Bruthilfe für Enten, das South Dakota Hen House, bisher wenig Beachtung. Anfangs besaßen die „Hen Houses“, auch „Duck houses“ genannt, Landebretter. Diese sind inzwischen jedoch Vergangenheit, da sie die Krähen nur so zum Plündern der Gelege aufforderten. Somit etwas Modifiziert und ohne Landebrett, handelt es sich im Prinzip nur um eine Drahtröhre mit einer Stroh- und Heufüllung als Wandung wodurch das Einfliegen der Räuber verhindert wird.

Nicht zu groß- das Hen house

Die Rolle der Entenbruthilfe besteht aus einem festen Drahtgeflecht, möglichst Casanet-Drahtgitter aufgrund der hohen Stabilität. Weiterhin aus Stroh oder einer Bambusschutzmatte und Heu. Der Draht stellt die Innen- und Außenseiten der Röhre dar. Der Innendurchmesser darf nur 28 bis 30 Zentimeter betragen darf. Liegt er bei 35 Zentimetern oder mehr, können Rabenvögel gut in die Entenbruthilfe einfliegen und das Gelege plündern.
Zudem stellen auch Nilgänse eine ernst zu nehmende Gefahr für den Bruterfolg der brütenden Stockenten dar. Kommen sie im Revier vor, werden an der Oberseite der Entenbrutröhre Taubenabwehrdrähte angebracht.
Entenbruthilfen: Hier lohnt es sich!
Die Nisthilfe für Enten, das Hen- house, wird im freien Wasser errichtet. Mindestens zwei Meter vom Ufer entfernt, so dass auch neugierige Menschen nicht heran kommen. Auf einem in den Grund eingeschlagenen Rohr ( oder Weidenpfahl), das etwa einen Meter über die Wasseroberfläche bei Höchststand ragt, wird das Hen House als Entenbruthilfe aufgesteckt. Ob Teich oder Fließgewässer, ist irrelevant. Dieses Entenbruthaus als Entenbruthilfe wird in allen Gewässertypen angenommen.
Eine der beiden Öffnungen wird nach Südosten ausgerichtet. Eine Ausrichtung in die Hauptwindrichtung ist nachteilig. Selbst kleinste Teiche und Gewässer ab bereits etwa 20 Quadratmetern können erfolgreich Stockentenbruten durch diese Entennisthilfe hervorbringen und hierdurch Gesamtbesatz stützen. Sogar eine "bessere Pfütze" mit ständigem Wasserstand reicht vollkommen aus, um Bruterfolge zu erzielen.

Die Nisthilfe für Enten: Das Henhouse als Entenhaus für die Brut

Mit ein wenig Geschick ist es ein Leichtes, ein Hen House als Entennisthilfe zu bauen. Für die Herstellung der metallenen Befestigungsteile muss jedoch geschweißt und gebohrt werden.
Die hier vorgestellte Befestigungsmethode für die Entenbruthilfe hat sich in der Praxis als besonders haltbar erwiesen. Die Entenbruthilfe, das Hen House, ist hierdurch stabil und lässt sich im Herbst oder Winter zum Reinigen und Neubefüllen bequem abnehmen und einholen. Durch die Einlagerung über den Winter wird die Haltbarkeit der Entennisthilfe stark verlängert. Beim Aufstellen wird das Hen House bis zu einem Drittel oder etwas mehr des Volumens locker mit Heu befüllt. Eine Brutmulde legen die Enten später selbst an. Zum Aufstellen der Entenbruthilfe wird weiterhin eine Wathose oder ein Boot benötigt. Das dünnere Rohr wird, je nach Grundbeschaffenheit, etwa einen Meter tief eingeschlagen. Die Wassertiefe wird hierzu vor dem Zuschnitt ermittelt, um das Rohr passend zuzuschneiden.
Wann beginnt die Erste Brut in der Entenbruthilfe
Meist werden diese Entenbruthilfen, die South Dakota Hen Houses, bereits kurz nach dem Aufstellen im Frühjahr angenommen. Die Enten bauen sich selbstständig darin ihr Entennest. Oft werden sie auch noch zur Nachbrut belegt, falls sie zu spät aufgestellt werden. Werden die Entenbruthilfen nicht angenommen, hilft es den Standort im Folgejahr zu verändern. Störungen während des Brütens sollten unterbleiben, sie können zur Gelegeaufgabe führen. Schilfpartien oder andere Deckungszonen dürfen auch trotz der Entenbruthilfe am Gewässer nicht fehlen. Andernfalls fallen die geschlüpften Entenküken nach dem Verlassen des Geleges nur all zu schnell Feinden zum Opfer. Brutunterstützung und Lebensraumgestaltung für Stockenten sind enorm viel wert, jedoch absolut vergebens, wenn das Raubwild nicht intensiv mit Falle, Flinte und Büchse bejagt wird. Ganz nach dem Motto „Überleben kommt vor schöner Wohnen“- einem Leitsatz im Niederwildrevier.

Bauanleitung für das Entenhaus Modell "Hen House": Die Materialliste

- ca. 2,4 lfm zölliges Casanet-geflecht (2,54 × 2,54 cm, 1 m Breite, Drahtstärke mindestens 1,7 mm)
- Casanetclips
- Kantholz 80 x 6 x 4 cm
- Heu und Stroh
- Ggf Schilfrohrmatte
- Flachstahl 80 x 6 × 0,5 cm
- zwei ineinander passende, verzinkte Rohre; das stärkere 30 cm.
- Spaxschrauben 5, × 50 mm
- Rostschutzfarbe
- Werkzeug:
- Kombizange
- Casanetclip-Zange
- Akkuschrauber
- 5 mm Metallbohrer
- Flex
- Vorschlaghammer
So wird das Entenbruthaus Typ "Duck House" gebaut- Das Gestell
Das notwendige Baumaterial für das Hen House. Das lange Rohr wird später im Gewässergrund eingeschlagen. Es wird für die Befestigung ein im Außendurchmesser größeres, ca. 20 cm kurzes und passendes Rohr benötigt. Weiterhin ein Flachstahl und die Schrauben.


Das kleine Rohrstück fertig mit dem Flachstahl verschweißt. Weiterhin habe ich sechs abgesenkte Löcher in den Stahl gebohrt. Hierdurch wird der Matallteil später mit dem Holz in der Entenbruthilfe verbunden.
Das fertige Hen house Befestigungsteil, mit Rostschutz versehen und das angespitzte untere Rohrende des Ständers.

So wird die Niströhre für das Entenbruthaus Typ Duck house gebaut

Das Material für die eigentliche Entenbruthilfe. Stroh, ein Eichenbalken für die Stabilität sowie zur Befestigung am Metallteil, weiterhin Zangen und Draht.
Das flach ausgerollte Casanetgeflecht mit eingedrehter „Innenwand“. Hierbei soll der Durchmesser etwa 28cm bis max. 30 cm betragen.


Nachfolgend wird auf der ausgerollten Drahtfläche eine Lage Stroh verteilt (spätere Außenwand). Auf der späteren Unterseite der Rolle wird ein Wasserbeständiges Holz ( Eiche, Lärche, Douglasie) in die Packlage eingearbeitet. Es sollte 6x6 cm dick und 70- 100 cm lang sein.
Auf des Stroh folgt weiterhin eine Lage Heu( die spätere Innenwand) Insgesamt sollte die Dämmpackung aus Stroh und Heu rund 10- 12 cm betragen wovon 4 cm Heu sein sollten.


Eine kraftvolles und straffes zusammenrollen sorgt für Langlebigkeit. Die Drahtenden fest verbinden, VA Draht oder Casanet Clips mit einer zugehörigen Zange helfen hierbei.
Die stabile Verbindung aus Draht oder besser Casanetclips dient der späteren Haltbarkeit der Entenbruthilfe durch maximale Stabilität.


Ein fertig zusammengerolltes Hen House. Eine Außenlage aus einer Schilfrohrmatte oder auch einem Strohschutzflies erhöht die Langlebigkeit der Strohpackung im Entenhaus.
Die Entenbruthilfe im Gewässer aufstellen
Das South Dakota hen house- die optimale Entenbruthilfe mit am Innenholz angeschraubtem Befestigungsteil. Fertig für den Einbau am Gewässer.


Das im Teichgrund eingeschlagene Ständerrohr. Etwa einen Meter sollte es über der Wasseroberfläche stehen um sicher vor allen Fressfeinden zu sein.
Das fertig aufgestellte hen house. Jetzt fehlt nur noch eine Heufüllung, woraus die Ente ein Nest bauen kann. Würde das duck house nicht mit Nistmaterial gefüllt, würde es verwaisen. Das neue Befallen nach jeder geschlüpften Brut lädt erneut Enten zum Brüten ein. Das Heu zur Füllung wird so hinein gestopft, dass eine Seite freien Zugang bietet. auf dieser Seite hängt einiges Nistmaterial wie eine Fahne heraus, das lockt Enten an und Weckt ihr Interesse für den Brutplatz. Die andere Seite kann zu Beginn nahezu komplett vollgestopft sein. Hierdurch erkennt die Ente, dass dieser Brutplatz sicher ist.


Im Bereich des hen house ist ausreichend natürliche Deckung vorhanden. Dort verstecken sich die Küken nach dem Sprung aus dem Nest entsprechend und sind geschützt. Die Entenbruthilfe ist gut gedeckt sowie geschützt beobachtbar und somit auch für die Wildtierfotografie des Jägers nutzbar.
Die Silhouette der brütenden Ente- Die erste Hürde ist somit genommen, das Gelege angelegt. Die intensive Fangjagd reguliert das Raubwild maßgeblich und sichert das spätere Überleben. Die sich entwickelnde Vegetation im Frühjahr mit dem entsprechenden Insektenreichtum sind die Grundlage für die Entenküken. Später im Jahr bietet die Natur noch weitere natürliche Brutstätten, jedoch keine so sicher wie das hen house.

FAQ: Die häufigsten Fragen zum Entenbruthaus/ Hen house
Nein. Das Henhouse/ Duckhouse wird mit Heu und Stroh befüllt. Die Stockente baut darin selbst ihr Nest, in das sie dann ihre Enteneier legt.
Stockenten brüten etwa für eine Dauer von 28 Tagen. Die Brutperiode beginnt mit der Ablage des letzten Eies, sodass alle Entenküken zeitgleich schlüpfen.
Stockenten haben im Gelege eine Bruttemperatur von etwa 38,8°C. Durch die Füllung aus Stroh und Heu kann die Ente diese Temperatur im Entenbruthaus gut erreichen.
Stockenten legen zunächst ihre Eier. Jeden Tag eins. Dann beginnt die etwa 28-tägige Brutphase, die mit dem zeitgleichen Schlupf der Entenküken endet. Durch Infraschall verständigen sich die Küken und alle Küken schlüpfen somit synchron. Alsdann verlassen alle unmittelbar nachdem sie trocken sind die Brutstätte durch einen Sprung ins Wasser.
Nein, Stockenten brüten nur einmal im Jahre, etwa ab März/ April. Das Gelege umfasst in der Regel 6- 12 Eier. Sofern das erste Gelege zerstört wurde, legen Enten Nachbruten an die jedoch zumeist aus weniger Eiern bestehen.
Die Brut der Stockente beginnt ab Mitte März und endet etwa Mitte Juli. Dementsprechend schlüpfen die Küken nach der 28- tägigen Brutdauer. Der Schlupfzeitraum reich somit etwa vom 20. April bis 20. August eines Jahres mit einem Schwerpunkt im Mai.
Es gibt klassische Entenbruthäuser und Körbe. Das Henhouse oder auch Duckhouse hat sich jedoch als beste Entenbruthilfe etabliert. Ohne Landebrett, im Wasser stehend, verhindert es zuverlässig die Gelege Plünderung durch sämtliche Prädatoren.